Herzlichen Dank an unseren Stammkunden Urs Barmettler, der sich die Zeit genommen hat, uns diesen Bericht zu verfassen.
Reisebericht Oman Explorer – Südtour, Hallaniyats
Los ging’s ab Flughafen Zürich mit Oman Air nach Salalah. Praktischerweise hatten wir, da der Abflug ab Zürich war, 30 Kilo Freigepäck pro Person. Die Flüge waren auch relativ preiswert, unter 700 Euro pro Flug. Umsteigen musste man in Muscat, wo eine Passkontrolle notwendig war, aber das verlief relativ unkompliziert. Da wir weniger als zwei Wochen blieben, brauchten wir auch kein Visum, es gab einfach einen Stempel in den Pass.
Am Flughafen wurden wir bereits von dem Fahrer der Extra Divers empfangen und dann ging es auf eine circa 70-minütige Fahrt zum Hafen von Mirbat. Mirbat ist ein relativ verschlafenes Fischerstädtchen, und der Hafen wird hauptsächlich von Fischerbooten genutzt. Hier ankerte auch die Oman Explorer. Nachdem wir unsere Sachen verstaut und unsere Kabine bezogen hatten, gab es ein Mittagessen an Bord. Danach folgte ein ausführliches Briefing zum Thema Sicherheit, Tauchbetrieb und Ablauf der Tour.
Unsere Gruppe war bunt gemischt: Schweiz, Deutschland, England, Frankreich und Belgien. Alles in allem bietet das Schiff Platz für 22 Personen. Wir waren 20 Personen und zwei Tauchguides, also wurden zwei Gruppen gebildet. Es war aber auch kein Problem, als Buddy-Team eigenständig zu tauchen. Die maximale Tauchzeit betrug 60 Minuten, was viele voll ausnutzten. Unsere Gruppe war meist etwas verstreut, während die andere Gruppe kompakter blieb – jeder konnte fast nach Lust und Laune tauchen.
Die Tauchgänge
Die Tauchplätze waren nicht besonders tief, sondern eher zwischen 10 und 20 Metern. Am Sonntag starteten die ersten Tauchgänge mit Ras Mirbat, einem nahegelegenen Tauchplatz mit wunderschönen Felsformationen, die von Weichkorallen bewachsen waren. Hier sahen wir zahlreiche Muränen – Netz-, Grau- und Gelbmaulmuränen – sowie sechs Bärenkrebse, Putzergarnelen, Nacktschnecken und Langusten. Uns begrüßten schon beim Abtauchen zahlreiche Füsiliere.
Der zweite Tauchgang führte uns zum Marriott-Wrack, das direkt vor dem Wyndham Garden Resort liegt. Vom Wrack selbst sind nicht mehr viele Teile erhalten, doch die unfassbare Menge an Fisch machte diesen Tauchgang besonders. Wir schwammen durch dichte Schwärme von kleinen Gelbschwanz-Barrakudas, Fusilieren, Goatfish, Barschen und Katzenwelsen. Dazu kamen ein Oktopus und grüne Nacktschnecken.
Ab Montag verbrachten wir vier Tage an den Hallaniyat-Inseln. Diese abgelegene Inselgruppe wird nur selten von anderen Booten besucht. Nur eine der Inseln ist bewohnt, und Fischerboote sieht man nur gelegentlich. Die Fischvielfalt war hier unübertroffen! Alle waren begeistert von der Masse an Fisch und meinten: „So etwas habe ich noch nie gesehen!“ Auch zahlreiche Oktopusse waren zu sehen, da gerade Paarungszeit war.
Einige der Tauchplätze:
- Aquarium: Ein farbenprächtiger Korallengarten mit riesigen, intakten Tischkorallen und Makrelenschwärmen.
- City of Winchester: Ein Wrack mit großen Barrakudas, Kuhnasenrochen, einem Leopardenhai und gelegentlichen Adlerrochen.
Nachttauchen: Normalerweise ungeguided im Buddy-Team, um Störungen durch zu viele Taucher zu vermeiden.
Tauchen ohne Menschenmassen
Einer der größten Vorteile dieser Safari: Keine anderen Taucher weit und breit! Die Oman Explorer ist das einzige Tauchschiff in diesem Gebiet, und die Hallaniyats sind zu weit entfernt für Tauch-Tagesboote. Das garantiert exklusive Tauchgänge.
Komfort und Ausstattung
Die Wassertemperaturen lagen im März zwischen 24 und 26 Grad. Nach den Tauchgängen konnte man sich auf dem Tauchdeck unter einer der zwei warmen Duschen aufwärmen. Nach den Nachttauchgängen gab es heiße Schokolade.
Das Essen war hervorragend – sehr abwechslungsreich und auch für Vegetarier bestens geeignet. Die beiden Köche aus Bangladesch arbeiten bereits seit Jahren an Bord und zauberten jeden Tag köstliche Gerichte.
Das Schiff ist gut ausgestattet:
- Kabinen: Einzelbetten (außer die Masterkabine mit Doppelbett), Klimaanlage, Ventilator, eigenes Badezimmer.
- Steckdosen: Europäische Norm.
- Ladestation: Auf dem Tauchdeck für Kameras und Akkus. Für große Kameras gibt es nur begrenzte Ablageflächen.
- Zodiacs: Zwei Schlauchboote mit Leitern. Equipment kann hochgereicht werden.
- Tauchplattform: Direkter Einstieg möglich.
- Saloon: Sofas, Tische, TV für die Briefings – hier finden die Mahlzeiten statt.
- Sonnendecks: Zwei Ebenen mit Liegeflächen und Sitzmöglichkeiten.
Das Schiff bietet Platz für 22 Taucher, man verteilt sich aber so gut, dass es nie überfüllt wirkt. Es handelt sich um ein Stahlschiff, das bereits seit 2011 für Extra Divers im Einsatz ist. Der ägyptische Kapitän ist von Anfang an dabei und kennt die Route wie aus der Westentasche.
Ein unvergessliches Finale
Am vorletzten Tauchtag hatten wir noch ein unglaubliches Erlebnis: Wir trafen auf eine Schule Bottlenose-Delfine! Die Tiere waren neugierig und verspielt, schwammen immer wieder zu uns heran – ein magischer Moment. Leider verging die Woche viel zu schnell.
Den letzten Abend verbrachten wir im Hafen von Mirbat mit einem gemütlichen Abendessen und ließen die Erlebnisse der vergangenen Tage noch einmal Revue passieren. Am nächsten Morgen hieß es dann Abschied nehmen, und die Transfers zum Flughafen starteten pünktlich.
Fazit
Die Tauchsafari mit der Oman Explorer war ein unvergessliches Erlebnis! Die Kombination aus tollen Tauchplätzen, vielfältiger Unterwasserwelt, exzellenter Crew und familiärer Atmosphäre macht diese Tour einzigartig. Besonders beeindruckend war die unglaubliche Fischvielfalt und das Gefühl, fast allein in diesen Gewässern unterwegs zu sein. Das Schiff bietet guten Komfort, und das fantastische Essen ist ein weiteres Highlight. Die Crew war immer hilfsbereit, freundlich und professionell. Wer eine abwechslungsreiche, fischreiche Tauchsafari erleben möchte, für den ist diese Reise absolut empfehlenswert. Wir kommen auf jeden Fall wieder!
Wyndham Garden Resort Mirbat
Zum Glück ging es für uns nach dem Ende unserer Tauchsafari nicht sofort wieder nach Hause. Wir verbrachten noch Zeit im nahegelegenen Hotel. Man fährt vom Hafen Mirbat nur circa 10 Minuten zum Wyndham Garten Resort. Hier befindet sich auch die Extra Divers Basis, Extra Divers Mirbat unter deutscher Leitung von Sarah. Besonders praktisch ist der Steg für das Tauchboot. Er ist direkt am Strand und in der Nähe von der Basis. Das heißt, kurze Wege sind hier garantiert.
Das Resort selbst ist sehr schön gelegen, hat eine große Poolanlage und verschiedene Zimmerkategorien. Uns fielen besonders die freundlichen, aufmerksamen Mitarbeiter auf. Das abwechslungsreiche und schmackhafte Essen gab es bei uns vom Buffet. Der Service war sehr zuvorkommend. Die Zimmer sind geräumig und gut ausgestattet. Es gibt noch frisch renovierte geräumige Charlets, die ganz in der Nähe der Tauchbasis liegen. Das Resort hat einen langen Sandstrand, hier lassen sich am besten die traumhaften Sonnenuntergänge genießen.
Wir waren sehr positiv überrascht von dem Hotel. Egal, ob man am Pool oder am Strand liegt oder sich in den großen Whirlpool setzen möchte – hier ist für jeden etwas dabei. Auch für Kinder gibt es verschiedene Spielplätze und Unterhaltung. In den Wintermonaten hat Mirbat sehr angenehme Temperaturen. Es ist also wesentlich wärmer als in Ägypten.
Zusätzlich unternahmen wir noch einen Tagesausflug nach Wadi Darbat. Das Wadi hatte, weil wir in der Trockenzeit da waren (Regenzeit „Khareef“ ist Juni, Juli, August), weniger Wasser, aber es war trotzdem einmalig. Kaum Touristen, freilaufende Kamele, tolle Szenerie mit Höhlen und Felsformationen, dazwischen das grünblaue Wasser des Wadis. Auf der Fahrt sieht man immer wieder Kamelherden, die teilweise auch ungeniert auf der Straße stehen und denen die Autos relativ egal sind.
Mirbat ist auf jeden Fall etwas Besonderes, wenn man Ruhe und Erholung sucht. Die Gegend ist überhaupt nicht vom Massentourismus betroffen. Ganz im Gegenteil, hier ist Tourismus noch, ja, man könnte fast sagen, in den Kinderschuhen. Es gibt in Mirbat tatsächlich nur zwei Hotels. Hier kann man noch einen entspannten Tauchurlaub verbringen. Man kann das Ganze aber natürlich auch mit einer Landtour kombinieren oder zum Beispiel mit Tauchen in Muscat und dann einfach weiterfliegen nach Salalah und dort noch eine Woche verbringen.
Ein duftendes Souvenir aus dem Oman
Für alle, die ein besonderes Andenken mit nach Hause nehmen möchten (ja, wir haben im Hotel ein wenig geshoppt 😉): Weihrauch aus dem Oman – auch als Frankincense bekannt – zählt zu den besten und hochwertigsten der Welt. Besonders die Region Dhofar rund um Salalah ist für ihre Weihrauchbäume berühmt.
Das kostbare Harz entsteht, indem die Bäume angeritzt werden, sodass die klebrige Flüssigkeit austritt und an der Luft trocknet. Seit Jahrhunderten ist der Oman einer der wichtigsten Lieferanten dieses edlen Duftstoffs und spielte eine zentrale Rolle auf der berühmten Weihrauchstraße, die das „Gold Arabiens“ einst bis nach Ägypten, Rom und China brachte.