Einmalige Erlebnisse auf Galapagos
November/Dezember 2021
„Wow – Galapagos – das habe ich schon einmal im Fernsehen gesehen. Das ist doch das Land mit diesen großen Schildkröten“ – das war so ziemlich immer die Antwort darauf, als ich von meinen Reiseplänen erzählt habe. Ja, ich darf nach Galapagos reisen. Was das für mich heißen würde war mir von vornerein klar. Das wird die Reise meines Lebens. Und es wurde auch die Reise meines Lebens, das ist nun gewiss, denn Galapagos hält was es verspricht.
Anreise Ecuador
Los ging es für mich im November 2021 von Stuttgart. Während das Flugzeug noch vom Eis befreit werden musste, versuchte ich mir gedanklich schon die schönsten Erlebnisse vorzustellen. In Amsterdam angekommen ging es auch schon nach kurzem Aufenthalt weiter nach Quito, Ecuador. Dort erwartete mich nach dem Flug auch schon mein Fahrer, der mich zu meinem Hotel brachte. Müde von der Anreise habe ich mich in das weiche Bett fallen lassen.
Quito
Nach einem guten Frühstück ging es schon zum ersten Ausflug – eine Quito Citytour stand auf dem Programm. Das Centro Historico, das Mitad del Mundo, die La Basilica del Voto Nacional und vieles mehr haben den Tag unvergesslich werden lassen. Lediglich an die enorme Höhe des Landes (2.850 Meter) musste ich mich erst einmal gewöhnen. So war schon nach ein paar Treppenstufen teilweise die Luft etwas knapper, als ich es von zu Hause kannte.
Am nächsten Tag wurde ich erst einmal etwas unsanft von einem Schwanken und Türgeklapper geweckt. Bin ich denn schon auf dem Schiff? Bewegt sich das Haus etwa? Was ist hier los? Wie ich anschließend von unserem Guide erfahren habe, war es ein Erdbeben! Dieses war so enorm, dass es sogar in Quito zu spüren war. Etwas mulmig war mir ehrlich gesagt schon dabei, aber das heutige Ziel Mindo sollte das Erlebnis schnell vergessen lassen. Nach dem ersten Halt in einem wunderschön angelegten Garten, durften ich bereits Kolibris und jegliche Arten von Orchideen von meiner „must see“ Liste streichen. Beim „Cloud Forest“ angekommen ging es mit einer Gondel mehrere 100m über eine Schlucht. Von dort aus haben wir unser nächstes Ziel nach einem kleinen Fußmarsch erreicht – einen Wasserfall. Vollgepackt mit bereits unzähligen Erlebnissen, ging es dann weiter zu einer Schokoladenfarm. Hier gab es eine Führung durch die Farm, bei der die Verarbeitung von der Frucht bis hin zur reinen Schokolade erklärt wurde. Eine Kostprobe durfte da selbstverständlich nicht fehlen. Im Rausch der Schokolade ging es im Anschluss weiter zu einer Schmetterlingsfarm. In einer Art Wintergarten konnte ich die verschiedenen Arten an Schmetterlingen bestaunen. Überall flatterten die bunten Naturwunder herum. Damit ging auch dieser Tag zu Ende und wieder bin ich müde in mein Bett gefallen.
Anreise Galapagos
Aufgeregt habe ich am nächsten Morgen meinen Koffer fertig gepackt und mich in das Auto unseres Fahrers gesetzt. Am Flughafen angekommen konnte ich es kaum glauben endlich diesen Namen auf meinen Bordkarten zu lesen – Galapagos (San Cristobal). Es ging los. Trotz all der Müdigkeit war es schwierig nicht vor Freude loszurennen oder irgendwie seine Begeisterung loszuwerden. Angekommen. Wow. Ich bin tatsächlich auf Galapagos. Freudestrahlend wartete ich ungeduldig in der Schlange für die Einreiseformalitäten. Zuvor hatte ich in Ecuador bereits eine Einreisekarte für Galapagos (20 USD) beantragt. Neben mehreren Gepäckkontollen mussten dann noch die Nationalparkgebühren (100 USD) bei der Ankunft bezahlt werden. Im Eilschritt ging es in Richtung Koffer und anschließend nach Draußen, unter die Sonne von Galapagos. Mit einem breiten Grinsen begrüßten uns schon die ersten Besatzungsmitglieder der Crew unseres Tauchsafarischiffes. Es war wie „Ankommen“ bei Freunden. Nach einer kurzen Fahrt und einer kleinen Pause am Hafen ging es auch schon los zum Zodiac – entschuldigt – hier heißen die kleinen Schlauchboote Pangas. Nachdem uns dort schon die ersten, neugierigen Seelöwen begrüßten, sind wir auf die Pangas gestiegen.
Tauchsafari auf der Galapagos Master
Da liegt es – unser Schiff für die nächsten 10/11 Tage – die Galapagos Master bzw. auf Galapagos heißt sie die Deep Blue. Die üblichen Formalitäten wie Kabineneinteilung, Briefing, Vorstellungsrunde usw. gingen gefühlt wie im Flug vorbei. So stand der erste Check-Tauchgang auch schon an der Tagesordnung. Allerdings wurde ich mir bei den Temperaturen und den Ansagen der Guides Geoffrey und Iwan dann schnell etwas unsicher. Zwischen 12-24 Grad waren doch etwas zu kalt für meinen 5,5mm Anzug. Da war ich mit meiner Vorfreude in Deutschland doch etwas zu optimistisch. Egal, ich gehe Tauchen! So waren schnell alle verfügbaren Sachen angezogen (Shorty, 5,5mm, Haube, Handschuhe, Unterzieher etc.). Ins kühle, wirklich sehr kühle Wasser bin ich schnell eingetaucht. Während ich noch versuchte mit den Gewichten, meinem Equipment, der Kälte usw. klarzukommen, tanzten schon die ersten Seelöwen vor mir auf und zeigten, wie schön sie sich bewegen konnten. Zugegeben, es war nicht einfach bei einem solchen Anblick sich um sein Equipment zu kümmern bzw. einen Check-Dive zu absolvieren. Aber was soll ich sagen – was gibt es Besseres als seine Tour so zu beginnen. „Wake up Call“, Frühstück und ab in den Anzug. Mein zweiter Tauchgang auf Galapagos war wieder viel zu schnell vorbei. Der Vormittag hielt dann noch einen Ausflug auf die Insel Seymour bereit, wo wir die bekannten Fregattvögel, Blaufußtölpel, Seelöwen und Landleguane sehen durften. Zurück an Bord machten wir uns dann schon auf zu den wohl bekanntesten Inseln – Wolf und Darwin! Die Überfahrt dauerte von mittags bis zum nächsten Morgen, wo ich mit dem Klappern des Ankers geweckt wurde.
Wolf & Darwin
Das zerbrochene Darwins Arch war magisch und voller Energie. Ich spürte direkt, dass hier etwas Besonderes sein musste. Und das bewahrheitete sich auch – Tauchgang für Tauchgang. Direkt vor den brechenden Wellen des jetzigen „U´s“, ließ ich mich nach einem „One, Two, Three“ ins etwas wärmere Meer (ca. 24 Grad) fallen. Der Negativeinstieg war schnell gemacht und so sammelten wir uns alle erst einmal auf ca. 10m. Dem Guide folgend verliefen die Tauchgänge meistens so, dass wir uns an den Felsen festhielten, die Tauchwunder beobachteten und uns anschließend ins Blau treiben ließen. Jeder Tauchgang ein Highlight, nein jeder Tauchgang unzählige HAIlights. Adlerrochen, Hammerhaischulen, Delfine, Galapagoshaie, Seidenhaie und meine lang ersehnten Walhaie standen alle auf dem Plan. War das Realität? Kurz glaubte ich mich in einem Film zu sehen, doch das war ECHT! Was kann jetzt noch kommen, was kann das alles noch toppen? Jeder Tauchgang versuchte den anderen zu überbieten und ich wusste schon gar nicht mehr was ich noch alles in mein Logbuch schreiben sollte. Überwältigt von diesen Traum-Tauchgängen ging es weiter nach Wolf. Hier verliefen die Tauchgänge ähnlich. Wieder jagte ein Highlight das andere. Auch ein Walhai hatte sich hierher verschwommen und uns freundlich im offenen Meer begrüßt. Wahnsinn, dass wir die 1% Chance einen Walhai an Wolf zu sehen, erleben durften. Auch Schildkröten, Rochen, Muränen, Seelöwen usw. durften hier nicht fehlen. Aber wer zählt die noch, wenn ein paar Meter weiter 20 Hammerhaie vorüberziehen. Was meine Videos betrifft habe ich mich schnell damit abgefunden, dass diese wohl nichts werden würden. Denn man kann hier deutlich sehen, wie überwältigt ich von der Situation war. Gut, dann eben den Tauchgang genießen.
Dive – Eat – Sleep – Repeat
Getreu dem Motto Dive, Eat, Sleep & Repeat verliefen auch die nächsten Tage. Meist begann der Tag mit einem leckeren Frühstück. Anschließend standen 2 Tauchgänge mit einer kleinen Oberflächenpause und dem besten Kakao auf dem Plan. Nach einem Mittagessen dann dasselbe Spiel. Abends wurden meist bei einem guten Deko-Bierchen die der Bilder der Mitreisenden begutachtet und fleißig ausgetauscht. Riesenmantas, der seltene Red Lipped Batfish, Riffhaie und weitere Meereslebewesen haben uns bei den nächsten Tauchgängen begleitet!
Auch ein Höhlentauchgang und ein Tauchgang bei einem Unterwasservulkan durfte hier nicht fehlen. Die Mini-Godzillas, Wasserleguane, waren ebenfalls unvergesslich. Kein Wunder wurden diese kleinen „Monster“ als Vorlage für den weltbekannten Film Godzilla genommen. Stundenlang hätte ich sie beobachten können, wie sie abtauchten, sich an einen Stein krallten, dort genüsslich an den Felsen knabberten und wieder voller Eleganz an die Wasseroberfläche schwammen.
Santa Cruz
Tag 10, letzter „Wake up Call“, letztes Frühstück, letzter Tauchgang. Traurig packte ich meine Koffer ein und verabschiedete mich vom ersten Teil der Crew. Ein letzter Ausflug zur Darwins Station in Santa Cruz rundeten den Abschluss der Tour ab. Ein letzter gemeinsamer Cocktail zur Happy Hour machten den Abschied nicht unbedingt einfacher. So ging es für einen Teil der Gruppe zurück auf das Schiff, um die Tour am nächsten Tag in San Cristobal zu beenden. Ein anderer Teil, zu dem auch ich gehörte, beendete die Tour in Santa Cruz. Hier hatte ich noch einen kleinen Anschlussaufenthalt geplant. Vollgepackt mit Galapagos-Unterwassererlebnisse begannen die letzten Tage im Paradies. So habe ich den Ausflug nach Plazas am nächsten Tagen in vollen Zügen genossen. Schnorcheln mit einem Seelöwen, der wie ein Hund eine Seegurke vor mich hinlegte, war mitunter mein persönliches Highlight. Der nächste Tag mit den Santa Cruz Highlands, einer Schildkrötenfarm, einem Lavatunnel, den Sinkholes und einem wunderschönen Strand waren ebenfalls kaum zu beschreiben. Einfach traumhaft!
Abreise
Der letzte Abend war schnell herangetreten. Ebenfalls der Rückflug. Kaum zu glauben, dass ich mich hier und jetzt verabschieden musste. Auch wenn ich versucht habe, jeden Moment aufzusaugen – es ging einfach viel zu schnell vorbei. Und so saß ich auch schon wieder im Flieger nach Stuttgart.
Fazit
Eine unglaubliche Reise mit unzähligen magischen Momenten! Eine Reise, die ich niemals vergessen werde und von der ich noch lange zehren werde. Eine absolute Traumreise!
Galapagos hält was es verspricht, WOW-Momente die sich gegenseitig übertrumpfen. Tauchgänge die jedes Taucherherz höherschlagen lassen. Natur und Tierwelt so einzigartig wie jede Fernsehdokumentation sie beschreibt.Galapagos – ich komme wieder!