Beeindruckende Maya Kultur. Wunderschöne Kolonialstädte. Cenoten und türkisblaues Meer. Sandstrände und Palmen.
Die Yucatan Halbinsel in Mexiko ist ein unglaublich vielfältiges Reiseziel sowohl an Land als auch Unterwasser! Sie liegt im Südosten Mexikos und grenzt sowohl an den Golf von Mexiko als auch an das karibische Meer. Im April 2022 konnte ich diese Destination selbst erkunden.
Puerto Aventuras
Die erste Station meiner Reise war der Ort Puerto Aventuras, welcher zwischen Playa del Carmen und Tulum an der Riviera Maya liegt. Das kleine Hafenstädtchen bietet verschiedene Unterkünfte wie große Hotelanlagen mit All inclusive sowie auch kleine Privatunterkünfte und Apartments in ruhigeren Ecken. Auch ich habe in einer kleinen Privatunterkunft (Puerta Sol Villas) von zwei super netten und hilfsbereiten Gastgebern gewohnt. An der Marina von Puerto Aventuras gibt es zahlreiche Restaurants, Bars, Cafés und Geschäfte die zum Verweilen einladen.
Hier ist auch der optimale Ausgangspunkt um Tauchgänge zu unternehmen. Ein absolutes Highlight in Mexiko ist das Tauchen in den Cenoten! Dabei handelt es sich um unterirdische, mit Süßwasser gefüllte Höhlen, in denen gebadet der eben auch getaucht bzw. geschnorchelt werden kann. Für mich war es ein unglaubliches Erlebnis erstmalig in solch einem Grotten- und Höhlensystem mit kristallklarem Wasser abzutauchen und die faszinierenden Lichtspiele, Tropfsteine und Felsformationen zu betrachten. Die Cenoten unterscheiden sich sehr vom Tauchen im Meer, denn man taucht meist nicht sehr tief (etwa 5-8 Meter) und schlängelt sich sozusagen entlang einer Führungsleine hintereinander durch die Höhlensysteme, um in Ruhe die Umgebung betrachten und natürlich auch den Ausgang wiederfinden zu können. In der Umgebung gibt es eine Vielzahl an Cenoten mit verschiedenen Tauchplätzen, die alle eine eigene Atmosphäre bieten.
Abgetaucht bin ich mit Planet Scuba Mexiko, welche unter deutschsprachiger Leitung steht und neben den Tauchgängen zu den Cenoten auch Tauchgänge im Meer anbietet, auf denen interessante Wracks oder auch die wunderschönen Korallenriffe um die Insel Cozumel, betaucht werden können.
Mini Rundreise Yucatan
Ein weiteres Highlight der Reise war für mich die 2-tägige Rundreise, auf der ich einige kulturelle Schätze der Yucatan Halbinsel an Land erkunden konnte. Mit einem Fahrer einer örtlichen Agentur, organisiert über die Tauchbasis, ging es zu folgenden Orten:
- Cobá: Eine der wichtigsten Maya-Stätten in Yucatan mit Ruinen, die verteilt mitten im Dschungel liegen. Das recht weitläufige Areal lässt sich zu Fuß erkunden oder man mietet sich ein Fahrrad oder bucht ein Bici-Taxi. Mir hat es super viel Spaß gemacht mit dem Fahrrad ganz entspannt durch das Gelände zu fahren und die einzelnen Stätten zu besuchen! 😊
- Cenoten: Auf Yucatan gibt es zahlreiche Cenoten, die für eine kühle Abwechslung sorgen. Eine davon ist die kleine, ruhig gelegene Cenote Choo-Ha nahe Cobá mit türkisblauem und kristallklarem Wasser mit wunderschönen Stalaktiten und Stalagmiten!
- Valladolid: Die kleine, gemütliche Kolonialstadt mit dem Hauptplatz Parque Principal und der Kathedrale de San Servasio, sowie die bunten Häuserfassaden lädt für einen kurzen Zwischenstopp mit leckeren Tacos ein.
- Mérida: Die Hauptstadt von Yucatan bietet ebenfalls einen Einblick in die Kolonialgeschichte des Landes sowie zahlreiche Restaurants und Cafés. Die trubelige Stadt mit dem Hauptplatz Plaza Grande und dem Rathaus sollte besichtigt werden. Abends werden dort sehr häufig traditionelle mexikanische Tänze aufgeführt!
- Uxmal: Eine sehr beeindruckende archäologische Stätte mit Ruinen einer ehemals großen und kulturell bedeutenden Stadt der Mayas. Auf dem großen, grünen Gelände gibt es mehrere gut erhaltene Bauwerke zu erkunden.
- Chichén Itzá: Die weltberühmte Ruinenstätte der Mayas zählt zum UNESCO Weltkulturerbe und war das größte Politik- und Handelszentrum der Mayas. Auf dem riesigen Gelände befindet sich die bekannte Kukulcán-Pyramide sowie der ehemalige Markt, der Kriegertempel, der Palast der tausend Säulen, die heilige Cenote und noch viele weitere Highlights. Der Ort ist sehr beeindruckend, aber auch ein Anziehungspunkt zahlreicher Tourist:innen und Einheimischen, wodurch es leider viele Verkaufsstände gibt, welche die Besichtigung eher anstrengend gestalten.
Tulum
Nach diesen erlebnisreichen Tagen verbrachte ich drei Tage in Tulum. Die Stadt liegt an der Karibikküste und teilt sich auf in die zwei Bereiche Tulum Pueblo und die Zona Hotelera. Tulum Pueblo bildet den Ortskern des ehemaligen Fischerdorfs und bietet zahlreiche Cafés, Restaurants, Bars und Geschäfte. Auch hier hatte ich mir ein Fahrrad ausgeliehen, um die Gegend zu erkunden. Die Zona Hotelera liegt außerhalb vom Zentrum am Tulum Beach, dort gibt es eine Vielzahl an komfortablen Unterkünften mit Boutique- und Luxushotels.
Eine sehr berühmte und oft fotografierte Sehenswürdigkeit ist die archäologische Zone von Tulum. Die Maya-Stätte liegt am Meer und ist von drei Mauern umgeben. Das höchste Gebäude von Tulum ist das Schloss oder auch „El Castillo“, welches neben dem Tempel des herabsteigenden Gottes und dem Freskentempel etwas zurückversetzt auf der weitläufigen Anlage liegt. Der Tempel des Windgottes wurde auf einem Hügel direkt am Meer gebaut und bietet mit dem türkisblauen Wasser und den Palmen im Hintergrund ein wunderschönes Fotomotiv. Es lohnt sich die Badesachen einzupacken, falls am nahegelegenen Strand eine Pause mit kurzer Abkühlung eingelegt werden will. Tipp: Früh morgens oder am Nachmittag kommen, da es wenig Schatten gibt und die Anlage ansonsten auch überlaufen sein kann.
Holbox
Als letzter Stopp meiner Reise ging es für mich weiter auf die kleine Insel Holbox, an der Nordküste der Halbinsel Yucatan. Die längere Anreise mit mehreren Umstiegen war beim Anblick des türkisblauen Wassers und der Palmen auf der Insel schnell vergessen. Da dort keine Autos fahren, sind die einzigen Fortbewegungsmittel Golfcarts, die als Taxis fungieren, und Fahrräder, die an fast jeder Ecke gemietet werden können. Auch wenn Holbox mittlerweile nicht mehr ein klassischer Geheimtipp ist und es immer mehr Hotels gibt, kann man dort dennoch unheimlich gut entspannen. Die weißen Sandstrände (leider sind manche mit Algen geplagt), das türkisblaue Wasser und die Restaurants und Cafés und allgemein eine relaxte Atmosphäre bieten ideal Bedingungen dafür. Auf der Insel finden sich viele junge Leute, Backpacker aber auch Paare und Familien. Es lohnt sich auch auf eigene Faust die Insel mit dem Fahrrad abzufahren, so gelangt man auch an etwas abgelegenere Orte. Traumhaft waren für mich auf jeden Fall die Sonnenuntergänge!
Highlights:
- Playa Punta Cocos
- Spaziergang über eine Sandbank nach Punta Mosquito. Ein Landschaftsschutzgebiet mit tollem Blick und Flamingos (je nach Saison, nicht bei Mittagshitze zu empfehlen!)
- Streetart an den Hausfassaden in Holbox Town
- Walhaie kommen in den Sommermonaten vor die Küste
- Biolumineszenz: „Meeresleuchten“ erleben
Nach insgesamt 12 erlebnisreichen Tagen in Mexiko ging es für mich wieder zurück nach Deutschland.
Mein Fazit: Die Region ist schon lange kein Geheimtipp mehr und stark auf den Tourismus ausgerichtet, wodurch eine gute Infrastruktur für Tourist:innen geboten wird, allerdings die Authentizität des Landes leider etwas verloren geht. Dennoch gibt es dort viele Möglichkeiten die Region abseits von riesigen Hotelanlagen etwas individueller zu bereisen und die wunderschöne Natur und Kultur kennenzulernen. Für mich war es auf jeden Fall eine Reise wert!